Im dritten Buch von Charlotte Link geht die Reise nach London, ins 16. Jahrhundert und wir lernen Mary Askew kennen. In einem Armenhsuas lebend, erlebt Mary die unterste Schicht, während das Leben von Pest und weiteren Rückschlägen heimgesucht wurde. Doch was wäre der Mensch ohne seine Träume? Sie lernt in frühen Kindertagen Frederic Belville kennen. Sie verbrachten jede freie Minute zusammen. Frei sein, darum ging es Mary Askew. Frei von den Fängen der Armut, weg von den lauten und gewalttätigem Vater, der auch vor ihrer Mutter keinen Halt macht. Wann ist Ambrose Askew, Marys Vater, jemals richtig nüchtern? Unter einem Weidenbaum schworen Frederic und Mary sich ewige Treue.
Bis eines Tages der Moment kam, wo ihr Leben zusammenbrach. Frederic ‘s Vater hatte jahrelang gespart, damit sein Sohn auf eine angesehene Schule gehen kann. Sie klammerte sich an Frederic, an die Zeit auf Marmalon und obwohl sie es nicht wollte, ließ sie ihn gehen. Sie versprachen sich — käme Frederic Belville wieder, heiraten sie.
Mary war wieder in den Klauen der dunklen Seite und doch das Versprechen gab ihr Kraft. Krafte, durchzuhalten und die Schikanen ihrer Eltern, als auch ihrer Geschwister zu ertragen. Bis eines Tages die große Chance für Mary kam. Ein hochangesehenes Haus suchte Mägde, die für sie kochten, putzten und auch so alles in Schuss hielten. Für Bess, Marys Schwester, ein absolutes Unding und Bess hasste ihre Schwester dafür. Sie ging mit nach London und erlebte eine andere Seite — Reichtum, Schutz… Doch dachte sie immerzu an Marmalon und an Frederic.
Die Jahre vergingen, die Pest holte sich das, was sie holen konnte. Auch Marys Mutter verstarb daran und bat vorher noch Mary nach Hause zu holen. Noch einmal ihre Tochter sehen. Edward, ihr Bruder, machte sich auf den Weg nach London zu Miss Brisbane und Cathleen, wo Mary täglich ihre Arbeit verrichtete. Völlig aufgelöst von der Nachricht kehrte Mary nach Shadow‘s Eyes zurück und begleitete ihre Mutter bis zum letzten Atemzug.
Nachdem sie ihre Mutter zu Grabe getragen hatte, kehrte sie zurück, doch Frederic hatte inzwischen andere Pläne. Völlig verändert kehrte er zurück, sein Vater erkrankte ebenfalls und starb an der Pest. Der Krieg, so sagte er, würde kommen und er wird Marmalon verteidigen. Soweit, dass er Mary von sich trieb und eines Tages brannte Marmalon lichterloh. Nach einigen Monaten kehrte Nicolas de Marois in ihr Leben, brachte es durcheinander, wehrte sich dennoch gegen ihn. Zu sehr schmerzte der Verlust von Frederic. Doch ließ er nicht locker. Sie fragte sich insgeheim, wer sie war. Einst sollte sie als Giftköder die Königin umbringen, dann kurze Zeit später war sie mit de Marois liiert und diese Zeit war kostbar — durch verschiedene Raubzüge wurde Nicolas eines Tages verhaftet und in den Tower gebracht. Ihm drohte der Galgen. Mary, die von ihm schwanger wurde, brachte später eine gesunde Tochter zur Welt. Sieben Jahre von zehn, verbrachte Nicolas im Tower. Als der König neu geheiratet hatte, wurde die Todesstrafe ausgesetzt und Nicolas kehrte auf Marys Marmalon, was sie all die Jahre allein aufbaute, zurück. Doch war er einst nicht mehr wirklich der Nicolas, der er einmal war und den sie kannte.
In Marys Leben gingen und kamen Menschen. Von absoluter Armut bis hin zum richtigen Reichtum, von Leben und Tod kämpfte sie sich durch. Das Ende des Buches ist offen. Keiner weiß, ob Nicolas seine Mary immer noch wollte oder nicht.
Quelle: Charlotte Link — Die Sterne von Marmalon
Goldmann Verlag
ISBN: 10- 344209–7762
Preis: 8,95€